Die TRGI 2018 und was dahintersteckt

Die TRGI steht für Technische Regel für Gasinstallationen und ist das Standardwerk für Gasinstallationen. Sie wurde zum ersten Mal in der DVGW-TVR Gas 1934 veröffentlicht. Damit Erdgas zu jeder Zeit genutzt werden kann, gewährleistet die TRGI ein rechtssicheres und technisch korrektes Arbeiten.

Die TRGI regelt, wie Gasanlagen geplant, ausgeführt, gewartet und instandgehalten werden müssen.

Das derzeitige DVGW-Arbeitsblatt G600 der TRGI 2018 ist nicht als Gesetz zu verstehen, welches zu einem bestimmten Datum rechtsgültig ist. Denn das Regelwerk findet Anwendung, wenn davon auszugehen ist, dass entsprechende Inhalte für jeden Fachanwender zugänglich sind und vermittelt wurden.

Die Vorschrift unterstützt Versorgungsunternehmen, Installateure des SHK Handwerks, Schornsteinfeger und Behörden durch das DVGW-Arbeitsblatt G 600.
Das DVGW-Arbeitsblatt G 600 beschäftigt sich mit folgenden Themen:

• Dimensionierung von Heizungsanlagen
• Erstellung, Prüfung und Inbetriebnahme einer Gasleitungsanlage
• Betrieb und Instandhaltung von Leitungsanlagen und Gasgeräten
• korrekte Aufstellung und Verbrennungsluftversorgung von Gasgeräten
• Ausführung der Abgasabführung gemäß den Bestimmungen

Wesentliche Inhalte für die Messtechnik sind drei unterschiedliche Prüfungen (Leitungen bis 100 mbar Betriebsdruck):

• Belastungsprüfung (Vorprüfung)
• Dichtheitsprüfung (Hauptprüfung)
• Gebrauchsfähigkeitsprüfung (Leckmengenmessung)

Eine Gebrauchsfähigkeitsprüfung alle 12 Jahre für in Betrieb befindliche Leitungsanlagen mit Betriebsdrücken bis 100 mbar ist vorgeschrieben. Zudem sollte jährlich eine Sichtkontrolle bei der auf Putz verlegten Leitungsanlage durchgeführt werden.

Seit 2009 besteht für Hausbesitzer und Vermieter sogar die Pflicht, jährlich die Gasinstallationen zu kontrollieren. Mit der sogenannten Gashausschau erfahren sie, ob die Gasanlagen noch intakt sind.

Die derzeitige TRGI 2018 löst die vorherige Fassung TRGI 2008 vollständig ab und wurde bisher 2019 und 2020 Korrekturen unterzogen.

Seit der Vorschrift TRGI 2008 können Mehrschichtverbundrohre aus PE-X/Al/PE-X genauso wie die anderen in der TRGI aufgeführten Rohrmaterialen in der Gas-Inneninstallation eingesetzt werden.

Eine weitere Änderung ist, dass der vorgegebene Sollwert von 22,6 mbar (= Nennanschlussdruck Gasgerät 20 mbar + zulässiger Druckverlust Rohrleitung 2,6 mbar) um 0,4 mbar auf 23 mbar angehoben wurde. Für die neuen zusätzlichen Einrichtungen und Sicherheitselemente war dies erforderlich.

Bei der Dichtheitsprüfung 2008 wurde der Prüfdruck aufgrund der europäischen Harmonisierung von 110 mbar auf 150 mbar angehoben. Mit der TRGI 2018 wurde zusätzlich die Druckeinheit Megapascal (MPa) bzw. Hektopascal (hPa) anstelle von bar und mbar eingeführt.

Eine weitere Neuerung der TRGI 2018 ist die Anpassung im Rahmen der Harmonisierung mit der europäischen Funktionalnorm DIN EN 1775. Dies betrifft das Verlegen von Leitungen in Hohlräumen ohne Be- und Entlüftungen.

Die letzte Korrektur innerhalb der TRGI 2018 fand im Februar 2020 statt. Typische Änderungen sind bspw. Fehlerkorrekturen, präzisere Formulierungen und das Verändern von ganzen Abschnitten.

Folgende Abschnitte sind bei der letzten Korrektur angepasst worden:

• Abschnitt 5.2.5

• Abschnitt 8.2.3

• Abschnitt 8.2.3.4

• Abschnitte 8.2.3.10 bis 8.2.3.15

• Abschnitt 8.2.3.15

• Abschnitt 8.3.2.5

• Abschnitt 10.4.4

• Abschnitt 10.4.6

• Abschnitt 10.4.6 wird zu 10.4.8

• Abschnitt 10.4.7

• Abschnitt 10.4.1.1

• Abschnitt 10.4.1.5

• Abschnitt 11.2.1, 1

Alle Korrekturen im Detail sind unter www.trgi.de/korrektur einsehbar.

Gasleitungsprüfungen wie beispielsweise die Dichtheitsprüfung, darf nur durch ein Vertragsinstallationsunternehmen (VIU – bei einem Gasnetzbetreiber dafür speziell eingetragenes, zugelassenes Fachunternehmen) erfolgen.

Möchtet ihr mehr über die TRGI wissen? Hier geht’s zum Schulungs- und Weiterbildungsangebot des DVGW: TRGI-Schulungen - DVGW Veranstaltungen (dvgw-veranstaltungen.de)